Ein Joker für meine Ausrichtungspraxis

Auf der Suche nach einer geeigneten Ausrichtungspraxis hatte ich zwei grössere Stolpersteine zu meistern: Einerseits war die passende Wortwahl für mich zentral, andererseits das Entwickeln eines Gefässes, welches ich jeden Tag so anpassen kann, dass ich mich darin wohl fühle.

«Ich will nicht jeden Tag meditieren!»

Als hochsensibler Mensch habe ich ein feines Gespür dafür, was gerade auf emotionaler, seelischer oder körperlicher Ebene ist; es fällt mir leicht, dieses Ist wahrzunehmen. Ebenso habe ich mir im Laufe der Jahre einen Werkzeugkasten mit Methoden zugelegt, die mich unterstützen, damit ich wieder ins Gleichgewicht kommen kann. Meditation, Yoga, Stille, Dehn- oder Atemübungen, Schütteln, rituelle Lieder oder aktivierende Massagen, um die Energie ins Fliessen zu bringen – jeder Start in den Tag braucht seine eigene Form. Also war dieses unveränderliche ‘Ich-mache-jeden-Morgen-das-Gleiche’ für mich vom Tisch. Ja, ich will die Freiheit haben, das zu tun, was mir in diesem Moment gut tut!

«Ich will nicht auf die Uhr schauen müssen!»

Genauso abschreckend wie ein starres Korsett bezüglich Handlungen war die Vorstellung, beim Start in den Tag auf die Uhr schauen zu müssen. Ich muss in meinem Alltag die Zeit häufig ziemlich straff im Griff haben (Stichwort ‘Vereinbarkeit von Familie und Beruf’). Deswegen bitte am Morgen kein aktives Zeithüten!

Die fast stille Sprachnachricht

Moderner Technologie sei Dank habe ich die für mich funktonierende Lösung gefunden: Ich habe eine Sprachnachricht aufgenommen, die ich nun jeden morgen höre. Sie ist der Rahmen, in dem mein Start in den Tag entspannt stattfinden kann.

Konkret gibt es am Anfang einen Gong und ich stelle mir drei Fragen: Wie fühle ich mich? Was brauche ich jetzt? Worauf will ich heute achten? Dann ist einfach Stille – ich will ja machen können, was ich will. Nach fünf und nach zehn Minuten gibt es einen Zwischengong, damit ich mich während der Ausrichtung etwas orientieren kann. Die Sprachnachricht wird nach zwölf Minuten wieder mit einem Gong und einer Frage (Wie geht es mir jetzt?) abgeschlossen.

Kreative Lösungen für persönliche Formate

Für mich zeigt dieses Beispiel, dass so vieles möglich ist. Wir alle haben mittlerweile so viele Instrumente und Methoden zur Hand, die wir verwenden dürfen, um unsere eigenen persönlichen (Kurz)Formate zu schaffen. Seien wir mutig, erlauben wir uns das sogenannte ‘Denken ausserhalb der Box’, damit wir kreative Lösungen ausloten und Wege finden können, die genau zu uns und unserem Alltag passen.


Journal für die Rauhnächte. Ausrichtung

Im November 2025 ist das Journal für die Rauhnächte zum Thema Ausrichtung erschienen. Das Journal begleitet dich durch die zwölf Rauhnächte. Die thematischen Impulse zum Thema Ausrichtung laden dich ein, das Thema auf eine persönliche Art zu erforschen – frei vom Leistungsdruck, in einem weiteren Bereich zu performen.

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Darum hat bei mir die Ausrichtung lange nicht geklappt