Darum hat bei mir die Ausrichtung lange nicht geklappt

Seit einigen Jahren habe ich mir eine eigene Ausrichtungspraxis gewünscht. Ich ahnte, dass mir das im hektischen (Familien-)Alltag gut tun würde. Doch trotz mehreren Anläufen bin ich immer wieder grandios gescheitert: Ich konnte mich nicht motivieren, diese Ausrichtungspraxis wirklich regelmässig durchzuführen und nach kurzer Zeit versandeten die Versuche sang- und klanglos. In einer Auszeit dachte ich ziemlich frustriert darüber nach, wieso das trotz mehreren Versuchen und einem tiefen inneren Wunsch nicht klappte.

Das ist der Grund, warum es nicht geklappt hat

Ich erkannte, dass ich mich zwar um den Inhalt dieser Ausrichtungspraxis ziemlich minutiös gekümmert hatte (wie sich herausstellte, war auch diese exakte Planung für mich ziemlich ungünstig!), aber nicht um die Wortwahl. Ich hatte achtlos von anderen Personen Begriffe wie beispielsweise ‘Ausrichtungspraxis’ oder ‘Morgenroutine’ übernommen und diese Wörter passten nicht zu mir. Sie lösten in mir ein Gefühl von noch mehr Leistung und noch mehr Müssen aus. Und den Tag mit ‘Müssen’ zu starten, schreckte mich ab – so war es eigentlich sehr einleuchtend, dass es nicht klappte.

Die Kraft der Sprache nutzen: Start in den Tag

Also suchte ich nach einem Wort, das eine einladene Wirkung auf mich hat und bei dem ich mich freue, wenn ich am Morgen beim Aufstehen daran denke. Seitdem heisst mein Ausrichtungsgefäss ‘Start in den Tag’. Weil genau das ist es für mich: Es ist ein achtsam gestalteter Start in den Tag. Die Form ist bei mir mittlerweile sehr dynamisch, damit ich mich anpassen kann an das Gefühl, das ich beim Aufstehen habe. Und auch bei der Regelmässigkeit hat sich eine freie Interpretation eingependelt, die im Moment für mich stimmt: Montag bis Freitag mache ich meinen Start in den Tag, Samstag und Sonntag sind anders und da ist auch der Tagesanfang immer etwas anders und familiärer.

Rückblickend waren die Wortwahl zusammen mit dem Schaffen eines dynamischen Gefässes für mich die Gamechanger und heute möchte ich die Kraft, Stabilität und Klarheit, die ich aus dieser regelmässigen Praxis ziehe, nicht mehr missen.


Journal für die Rauhnächte. Ausrichtung

Im November 2025 ist das Journal für die Rauhnächte zum Thema Ausrichtung erschienen. Das Journal begleitet dich durch die zwölf Rauhnächte. Die thematischen Impulse zum Thema Ausrichtung laden dich ein, das Thema auf eine persönliche Art zu erforschen – frei vom Leistungsdruck, in einem weiteren Bereich zu performen.

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Ein Joker für meine Ausrichtungspraxis

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